Trocknungsanlage für Kräuter optimiert
Die Trocknung von Kräutern kostet viel Energie. Investitionen in energieeffizientere Trocknungstechnik und die Integration regenerativer Energiequellen können die Wirtschaftlichkeit einer Trocknungsanlage für Kräuter daher nachhaltig steigern.
Dies hat der Landwirt und Unternehmer Stefan Ruckelshaußen bewiesen. Er betreibt in Groß-Gerau / Wallerstädten eine große Kräutertrocknungsanlage und hat diese 2015/16 umfassend energetisch optimiert. Dazu wurde die Wärmeversorgung und Lüftungstechnik erneuert. Nun deckt das benachbarte Biogaskraftwerk den größten Teil des Wärmebedarfs ab. Durch hocheffiziente Wärmerückgewinnungssysteme verbesserte sich der Wirkungsgrad der Kräutertrocknung um 70 Prozent.
Idee und Konzept für die energetische Optimierung hat der Physiker Franz Schreier von der Firma EBF GmbH erarbeitet. Herbert hat die Wärmeversorgung und Lüftungstechnik für die Trocknungsanlage realisiert.
Trocknungsanlage für Kräuter senkt Heizölbedarf um 80 %
Bislang konnte die Trocknungsanlage für Kräuter aus technischen Gründen nur maximal 20 Prozent ihres Bedarfs an Prozesswärme mit kostengünstiger Abwärme der Biogasanlage stillen, obwohl wesentlich mehr Wärmeenergie zur Verfügung steht. Um die erforderlichen Trockenleistungen und Temperaturen zu erreichen, wurde hauptsächlich Heizöl eingesetzt, was weder ökonomisch noch ökologisch sinnvoll war.
Durch die Erhöhung des Umluftanteils bzw. Wärmerückgewinnung und hocheffiziente Wärmetauscher konnte der Heizölbedarf um ca. 80 Prozent gesenkt werden. Nur um Spitzenlasten zu bedienen oder höhere Temperaturniveaus für bestimmte Kräuter (z.B. Liebstöckel) zu erreichen, muss heute noch auf Heizöl zurückgegriffen werden.
Durch die Maßnahmen konnten die Energiekosten drastisch reduziert werden. Darüber hinaus wird schätzungsweise 600 Tonnen weniger klimaschädliches CO2 freigesetzt. Wegen der geringeren Energiekosten amortisiert sich die Investition in wenigen Jahren.
Halle und Technik aus einer Hand
Für die energetische Optimierung musste auch die vorhandene Halle erweitert werden. Diesen Anbau hat die Firma Imbautec aus Bensheim geplant und die komplette Ausführung betreut. Das Partnerunternehmen ist Mitglied der Herbert Gruppe. Deshalb konnten Gebäude und Technik quasi aus einer Hand realisiert werden. Dies erwies sich bei diesem Projekt als vorteilhaft, da die besonderen Anforderungen der Technik an den Erweiterungsbau für die neue Technikzentrale zwischen Bauherr, Herbert und Imbautec stets sehr lösungsorientiert abgestimmt werden konnten.
Mehr über das Projekt, den Erweiterungsbau und welche Rolle dabei ein Überseecontainter als Mischluftkammer spielte, lesen Sie in unserem ausführlichen Bericht aus unserem Kundenmagazin.