Holz als klimafreundlicher Energieträger

Das Furnier- und Holzwerk Mittenaar hat seine Wärme- und Dampferzeugung modernisiert und dazu in ein neues, hocheffizientes Biomasseheizwerk (BMHW) investiert. Das Werk arbeitet nun nahezu CO2-neutral und spart jedes Jahr mehrere zehntausend Euro an Energiekosten. Bei der Realisierung der nachhaltigen, energetischen Modernisierung konnte sich das Unternehmen aus dem Lahn-Dill-Kreis ganz auf die Energieanlagen-Experten der Herbert Gruppe verlassen.

8.000 kW Heißwasserkessel

Das alte Kesselhaus wurde durch ein modernes, hocheffizientes Biomasseheizwerk ersetzt, das im September 2021 seinen Betrieb aufnahm. Nach erfolgreicher Inbetriebnahme wurde das Kesselhaus stillgelegt und rückgebaut. Bei steigenden Energiekosten sichert das Unternehmen durch diese KfW-geförderte Schlüsselinvestition in Höhe von 6,7 Mio. Euro langfristig seine Wettbewerbsfähigkeit und kann nun nahezu CO2-neutral produzieren.

Entscheidend für den effizienten Betrieb eines Biomasseheizwerks ist auch die Verteilung der Wärme für die Produktionsprozesse und für die Heizung. Hier kommt die Firma Herbert ins Spiel: Als erfahrener Industriepartner für Energietechnische Anlagen hat das Unternehmen aus Bensheim die komplette Verrohrung im Kesselhaus und des Biomasse-Heißwasserkessels realisiert, inklusive der 3D-Planung. Dies umfasste auch die Heißwasserverteiler und Sammler einschließlich der Pumpengruppe und Armaturen, Druckhaltung für Heißwasser und den Niedertemperatur-Kreis.

Die Highlights des Biomasseheizwerk-Projekts auf einen Blick:

  • Biomasseheizwerk mit einer Nennwärmeleistung von 8,0 Megawatt und einem exzellenten Wirkungsgrad von ca. 90 %.
  • Befeuerung mit Alt- und Restholz aus der Produktion in Form von Holzhackschnitzeln
  • Zusätzliche Effizienzgewinne durch bedarfsgerechte Auskopplung von Wärme für Dämpfgruben, Trocknung und Hallenheizung sparen zusätzlich rund 200 t CO2 ein
  • 770 m Fernwärmeleitung verlegt: Zur Versorgung der Furniertrocknung und Holz-Dämpfgrube wurde eine 385 m lange DN 200 (8“) Hochtemperatur-Fernwärmeleitung mit Vor- und Rücklauf gebaut.
  • Überprüfung gemäß Druckgeräterichtlinie (DGRL) 2014/68/EU Modul G (Einzelprüfung), Kategorie III für die beiden DN350 Leitungen für die Kesselanschlussstutzen (Vor- und Rücklauf).
  • Teilweise Röntgenprüfung von Schweißnähten
  • Werksseitige Vorfertigung der Verrohrung für das Kesselhaus sorgt für höchste Qualität und schnelle Inbetriebnahme

Zum Trocknen der Schamotte-Ausmauerung des Kesselraums wurde mit Scheitholz ein Feuer entfacht. Später wird hier mit Holzhackschnitzeln aus Buchen-Restholz richtig eingeheizt.

Druckprobe direkt bestanden

„Die Abnahme durch den TÜV war für unser Team ein besonders spannender Moment. Würde die Anlage die geforderten 30 bar auf Anhieb ohne Druckabfall meistern?“, erzählt Projektleiter Frank Bohrer und erinnert sich. „Die Augen des Prüfers waren auf das Manometer gerichtet. Die digitale Manometeranzeige verharrte bei der Druckprobe auf 33,7 bar. Perfekt, geschafft! Der TÜV hat die anspruchsvolle Anlage ohne Beanstandungen abgenommen.“

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